Der Bahnhof Ostkreuz entstand vor über 175 Jahren, veränderte sich über ein Jahrhundert kaum und ist einer der am meisten frequentierten Bahnhöfe Deutschlands. In fast unveränderter Form als teilweise denkmalgeschützte Bahnanlage kreuzt sich die obere Ringbahnebene mit der unteren Stadtbahnebene. Derzeit halten acht Stadtbahnlinien und acht Fernbahnlinien am Bahnhof Ostkreuz.
Die ehemalige Bausubstanz war neben Kriegsschäden nach bis zu 127 Jahren verschlissen und teilweise schon mit Behelfsmaßnahmen ertüchtigt worden, der Bahnhof unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes umgebaut werden musste. Dabei wurden insgesamt mehr als 60 Ingenieurbauwerke abgetragen, umgebaut oder komplett erneuert, darunter neben den Bahnanlagen auch die Vorsorgemaßnahme für die zukünftige unterirdischen Stadtautobahn.
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Das Kernstück des Bahnhofes bildet das Kreuzungsbauwerk zwischen der Ring- und Stadtbahn. Die beiden oberen Ringbahngleise verkehren um den 38 m breiten Inselbahnsteig, welcher als Brückenzug die acht unteren Gleise und vier Bahnsteige überquert. Der Wiederaufbau der Fußgängerbrücke und ihrer sechs Treppenzugänge war erforderlich, um den Personenströmen auf dem Bahnhof Ostkreuz gerecht zu werden und eine Entfluchtung regelkonform sicher stellen zu können.
Das äußere Erscheinungsbild und die geometrischen Abmessungen der Fußgängerbrücke sollten weitgehend der Lösung im Bauhausstil der 20er Jahren vom Architekten Richard Brademann entsprechen. Am Bahnsteig D konnten sogar Teile der historischen Nietkonstruktion in den Neubau integriert werden.