Neubau des Hochschulcampus in Mülheim an der Ruhr
Der neue Hochschulcampus an der Duisburger Straße in Mülheim an der Ruhr wurde im Juni 2016 fertiggestellt. Als städtebaulich integriertes Ensemble besteht die Campusanlage aus vier Institutsgebäuden, den drei Sonderbauten Bibliothek, Mensa und Hörsaalzentrum, einem Parkhaus sowie großflächigen Außenanlagen.
mehr lesen
Die statischen Systeme der einzelnen Campusbauwerke wurden wie folgt konzipiert:
- Seminargebäude: 4-geschossige Stahlbeton-Skelettkonstruktion für flexible Nutzung (q=5,0 kN/m²), Flachdecken h=30 cm mit Spannweiten bis 7,50 m.
- Die Aussteifung erfolgt durch Stahlbeton Erschließungskerne, die Gründung auf Rohrpfählen
- Bibliothek: 6-geschossige Stahlbeton-Skelettkonstuktion ohne Untergeschoss, Deckenstärken h=30 cm. Die Aussteifung erfolgt über 2 Erschließungskerne sowie den Aufzugsschacht. Das Gebäude wurde auf einer tragenden Bodenplatte mit Fundamentverstärkungen gegründet. Da dieses Gebäude als Bibliothek genutzt wird, wurden Verkehrslasten zwischen 6,00 kN/m² und 10 kN/m² berücksichtigt
- Hörsaalzentrum: 3-geschossige Stahlbeton-Konstruktion mit einem Untergeschoss. Aufgrund der Nutzung liegen die Spannweiten der 35 cm dicken Flächendecken bei bis zu 12 m. Im Fassadenbereich sind Randunterzüge angeordnet. Aufgrund der angrenzenden Duisburger Straße, die von Straßenbahnen befahren wird, musste das Hörsaalgebäude schwingungs-entkoppelt auf einer tragenden Bodenplatte gegründet werden
- Mensa: Die Mensa wurde als 2-geschossiges Gebäude mit einem Untergeschoss realisiert. Das Obergeschoss kragt im Eingangsbereich durch eine Stahlbeton-Fachwerkskonstruktion 10 m frei aus. Um die Belastung für die auskragenden Bereiche zu reduzieren, wurden Cobiax Decken (h=35 cm) geplant. Die Gründung erfolgt über eine tragende Bodenplatte mit Fundamentverstärkungen
- Parkhaus: Stahlverbund Systembauweise, Aussteifung des 4-geschossigen Parkhauses erfolgt durch 2 Stahlbetonkerne
Tragwerksplanung mit BIM, Building-Information-Modeling
Die Hochschule Ruhr West ist eines der aktuellen Großprojekte, das Schüßler-Plan mit der BIM-Methode geplant und durchführt hat. BIM kann alle Gebäudeinformationen, aller am Bauwerk beteiligten Akteure in einem Modell zusammenführen und damit für die gesamte Planung, den Bau und Betrieb eines Gebäudes als einheitliche Arbeits- und Informationsplattform dienen. Durch die Programmierung einer großen Zahl elementarer Familien, können in der Ausführungsplanung beispielsweise Schalungspläne effizient und direkt aus dem zentralen BIM-Datenmodell generiert oder auch das Änderungsmanagement zentral mit BIM durchgeführt werden.