Das Autobahndreieck AD Heumar verbindet die BAB A 3, A 4 und A 59. Es befindet sich ca. 5 km östlich der Kölner Innenstadt und ca. 20 km nördlich von Bonn. Das AD Heumar bildet den südöstlichen Teil des Kölner Autobahnrings. Es zählt mit bis zu 230.000 Fahrzeugen pro Tag zu den Autobahnknotenpunkten mit den höchsten Verkehrsstärken in Europa. Für die steigende Verkehrsbelastung soll das AD Heumar zukunftsfähig ausgebaut werden. Im Zusammenhang mit der Umgestaltung und Neuordnung der Hauptrichtungsfahrbahnen des AD Heumar ist der Ersatzneubau der Brückenbauwerke „Frankfurter Straße B 8“, „Überflieger Rampe A4 FR Aachen / Oberhausen“ und „KVB“ (Stadtbahn) mit zugehörigen Streckenabschnitten erforderlich.
Das gesamte Projekt Umbau AD Heumar wird unter Anwendung des Building Information Modelling (BIM) geplant, geprüft und umgesetzt.
Frankfurter Straße B 8
Der Bauwerksentwurf sieht einen einfeldrigen, 6-stegigen Stahlverbundrahmen unter Einsatz von gevouteten Verbundfertigteilen vor. Stützweite: 56,50 m, Nutzbreite: 15,60 m,
Lichte Höhe: 4,73 m
Überflieger Rampe A4 FR Aachen / Oberhausen
Das neue Brückenbauwerk wird mit einem Überbau als 3-stegiger Verbundquerschnitt mit konstanter Bauhöhe und Betonfahrbahnplatte ausgebildet. Der Überbau lagert auf Einzel- und Doppelstützen mit variablen Stützweiten von 40,75 m bis 50,00 m. Die Montage des Überbaues erfolgt über Längsverschub. Länge: 314,75 m
Breite: 19,13 m, Lichte Höhe: > 4,7 m
Kölner Verkehrsbetriebe KVB (Stadtbahn)
Die Maßnahme beinhaltet den Ersatzneubau von 3 Teilbauwerken über die Trasse der Kölner Verkehrsbetriebe.
Im Rahmen der Bauüberwachung erfolgen u.a. folgende Arbeiten:
- Örtliche Bauüberwachung und Leistungsbilder der Bauoberleitung (Abbruchmaßnahmen, Ingenieurbauwerke, Straßenverkehrsanlagen, Erdbau, Geotechnik, Leitungs-/
- Kabeltiefbau)
- Bauüberwachung (VA und IBW)
- Bauüberwachung Verkehrssicherung
- Bauüberwachung Schutzeinrichtungen
- Führen und Protokollieren von Bau- und Planungsbesprechungen- Überwachung von Bauablauf-/ Terminplänen
- Abrechnung mit REB-kompatiblem Programm
- Nachtragsmanagement
- Schnittstellenmanagement
- Beratung des Bauherrn
- Fertigungsüberwachung Stahlbau
- Fertigungsüberwachung Korrosionsschutz
- Durchführung einer baubegleitenden Öffentlichkeitsarbeit
- Durchführen einer bauüberwachenden Vermessungsleistung
- Koordination von 8 Fachgewerken
- Aufgabenmanagement
BIM
Die Ausführungsphase des Projektes Umbau AD Heumar wird mittels des Building Information Modellings umgesetzt. In erster Linie wird hierfür in der Ausführungsplanung ein BIM-Modell erstellt und dieses für die Bauausführung genutzt. Anhand des erstellten BIM-Modells werden folgende Anwendungsfälle in der Bauausführung umgesetzt:
- Baufortschrittskontrolle
- Abrechnung von Bauleistungen
- Mängelmanagement
- Änderungsmanagement
- Aufgabenmanagement
- Bauwerksdokumentation
Kernelement der Anwendung des BIM stellt die Common Data Environment (CDE) dar. Die CDE dient als zentrale Ablage für Dokumente, Pläne und Modelle. Die CDE dient jedoch nicht nur als einfache Ablage, sondern außerdem der Durchführung der Prüf- und Freigabeprozesse der Dokumente, Pläne und Modelle. Hierfür wurden auf das Projekt angepasste Workflows erarbeitet, welche die Prozesse steuern. Im Rahmen der Modellprüfung übernimmt der BIM-Gesamtkoordinator der BOL/BÜ die fachliche und vertragliche Qualitätsprüfung. Die oben aufgeführten Anwendungsfälle werden ebenfalls alle über die CDE durchgeführt. Hierfür wird vor allem eine integrierte Koordinationssoftware verwendet, in der die Modelle angezeigt und bearbeitet werden können.
Die Besonderheit bei der Durchführung des Projektes mit BIM liegt in der Rollenverteilung. Der Bauüberwachung/ Bauoberleitung fungiert in der Ausführungsphase als BIM-Gesamtkoordinator, im Gegensatz zur klassischen Rollenverteilung, in der der BIM-Gesamtkoordinator auf Planerseite die Fachplaner untereinander koordiniert. Der BIM-Gesamtkoordinator überwacht die Anwendung der BIM-Methodik der ausführenden Bauunternehmen der drei Unterteilprojekte „Frankfurter Straße B8“, „Überflieger Rampe A4“ und „KVB“. Dabei ist zu beachten, dass die BIM-Methodik bei allen Bauunternehmen gleichwertig anzuwenden ist.
Final wird durch die BIM-Gesamtkoordination ein Mastermodell erstellt, welches alle BIM-Modelle der drei Unterteilprojekte zusammenführt. In dem Mastermodell werden die Schnittstellen zwischen den Unterteilprojekten geprüft und koordiniert. Abschließend werden die Modelle qualitätsgesichert und zur Bauwerksdokumentation verwendet.
Für den Datenaustausch werden größtenteils offene Datenformaten (Open BIM) eingesetzt. Mitunter wir auf native Datenformate zurückgegriffen, um den Informationsfluss zu überprüfen und die Qualität frühzeitig abzusichern.