Am Kennedydamm 55 in Düsseldorf entsteht der Neubau eines einzigartigen Bürohochhauses. Im Kontrast zu den bestehenden und geplanten Hochpunkten in direkter Umgebung, ist das Gebäude durch die Drehung der Etagen „richtungslos“ und markiert mit einer vorgesehenen Höhe von 110 m die unabhängige „Spitze“ des Hochhaus-Clusters Stadttor-Nord an der Rheinbrücke. Im Rahmen einer Pre-Construction-Phase ist Schüßler-Plan zunächst mit der Konzeptionierung des Tragwerks und der Baugrube beauftragt.
Während sich der obere Teil des Turmes im Grundriss rechtwinklig in Richtung Kennedybrücke dreht, schmiegen sich die ersten 8 Obergeschosse polygonal und in der Höhe gestaffelt an die nordwestlich anschließende Wohnbebauung in der Roßstrasse. Von Nordosten nach Süden folgt die Kontur des Sockels so weit wie möglich dem Straßenverlauf innerhalb der Grundstücksgrenze, um den Binnenraum zwischen Gateway und Wohnzeile Roßstrasse vor Straßenlärm zu schützen. Das Bürogebäude wird zusätzlich eine Konferenz-Etage, Flächen für Gewerbenutzung sowie eine für die Öffentlichkeit zugängliche Rooftop-Bar umfassen.
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Neben der Untersuchung und Optimierung verschiedener Deckentragsysteme, bei der zusätzlich zu statischen Aspekten auch architektonische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind, stellt insbesondere die Verdrehung des Turms nach oben hin eine große tragwerksplanerische Herausforderung dar. Durch die hieraus notwendige Schiefstellung der geplanten Stahlverbundstützen, werden Horizontallasten in die Decken eingeleitet, die als Torsionskräfte vom Erschließungskern aufgenommen werden müssen.
In den Sockelgeschossen werden die Stützen aus dem Hochhaus auf das Tragwerk der sieben Untergeschosse mit Park- und Technikflächen transferiert. Für deren Umsetzung hat Schüßler-Plan eine ca. 25 m tiefe Schlitzwandbaugrube (Tertiärbaugrube) in Deckelbauweise mit drei Aussteifungsdeckeln geplant.